"Equilibrium, the Unity of All" - Elbphilharmonie Hamburg
in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Ina Rena Rosenthal
Auftraggeber: City of Hamburg
Künstlerin: Ina Rena Rosenthal
Fotos: Ina Rena Rosenthal
Technik: Zahlreiche Realitätsebenen überlagern und durchdringen sich gegenseitig, um reine digitale Pixelentwürfe in eine bildhafte Erscheinung von Einheit und Verbundenheit zu verwandeln.
Das Werk „Equilibrium, the Unity of All“ befindet sich im 20. Stock der Elbphilharmonie in Hamburg. Der Standort mit vollständig verglastem Panoramablick auf den Hamburger Hafen wird teilweise privat und teilweise als exklusiver „Meeting Space“ für Konferenzen genutzt.
Die 280 x 400 cm große Glasschiebetür mit zwei festen und zwei beweglichen Elementen wurde von der Künstlerin Ina Rena Rosenthal als markanter Raumteiler zwischen der Küche und dem offenen Wohn- und Begegnungsbereich entworfen. Der Innenarchitekt Bill März entwickelte das Gestaltungskonzept für die Immobilie mit dem Schwerpunkt auf der Schaffung einer kontemplativen und komfortablen Innenraumatmosphäre.
Rosenthal arbeitet seit über 20 Jahren in verschiedenen Medien mit einer Formensprache aus sich wiederholenden Kreisen, Punkten und Linien. In ihren Arbeiten symbolisieren diese Raster und Gitter kosmisch verbundene Ganzheitlichkeit und schaffen nährende und konstruktive Kraftfelder. Die Kreise und Punkte dienen als Energieträger für Licht, Liebe und Frieden, während die linearen Strukturen für Verbundenheit und universelle Inklusivität stehen. In „Equilibrium“ überlagern sich digitale Bildelemente auf 22 Ebenen zu einer malerischen Komposition. In einem speziellen Verfahren wurde die Herzfrequenz des Kunden aufgezeichnet und als stilisierte Kurve in Gold im Siebdruckverfahren über die gesamte Breite der Tür aufgebracht. Zusätzlich wurde mit dem „Sound-of-Soul“-Verfahren eine Umwandlung der 45-minütigen Herzfrequenzmessung in Klangbilder erstellt, die über das Audiosystem im gesamten Objekt abgespielt werden können.
Die Eröffnungsmusik der Elbphilharmonie: „Pan“ von Benjamin Britten – wurde sandgestrahlt und in mit keramischer Emailfarbe auf die beweglichen Glaselemente der Tür geairbrushed. Die Notenlinien bilden eine sinnliche Einheit mit einer der für die „Elphi“ typischen Stimmgabeln auf der gegenüberliegenden Seite. Weitere Bildelemente sind Wasserkristalle, Wolken, Fotografien der Herzmusik-Session selbst, ein Flötenspieler und ein formatfüllendes Yin-Yang-Zeichen. Rosenthal hat die Elemente weitgehend in Raster bis zur völligen Abstraktion transformiert und ineinander gespiegelt. Besonders viel Raum hat die Künstlerin in ihrem Entwurf den stark wechselnden Lichtverhältnissen und der Sichtbarkeit der beweglichen Türelemente auf beiden Seiten eingeräumt. Durch das Zusammenspiel von opakem, opalem und vollständig transparentem Farbauftragung, von matter und glänzender Beschichtung sowie durch die beidseitige Bearbeitung der Verbundglasscheiben erhält das Werk seine erstaunliche Plastizität und Dichte. Die Kernaussage des Werks betrifft die Verbundenheit des Einzelnen mit dem Ganzen und alles miteinander. Es gibt in der Tat keine Trennung. Harmonisches Gleichgewicht entsteht aus der Fülle und einer überschwänglichen Schöpfungsfreude, die es den gleichen, wenn auch unterschiedlichen Realitäten (Ebenen) ermöglicht, sich gegenseitig lebendig zu durchdringen.