Kapitellsaal der Kathedrale Notre-Dame von Chartres, Frankreich
in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Hai Ja Bang
Auftraggeber: Kathedrale Notre-Dame de Chartres Fotos: Glasmalerei Peters Studios / © DRAC Centre-Val de Loire, F. Lauginie Technik: Die aus zwei Schichten bestehenden Fenster sind 1,55 Meter breit und bis zu 4,70 Meter hoch. Nach innen ist es die handbemalte Scheibe, im Abstand von zehn Zentimetern folgt die Außenscheibe, die im Ofen durch Hitze bei 750 Grad eine Struktur erhält, die die Bemalung aufgreift. Durch dieses Verfahren gibt es keine Spiegelungen.
Beschreibung: Sie kommt an – ganz deutlich, ganz strahlend: die Botschaft des Lichts. Verbreitet von der koreanischen Künstlerin Hai Ja Bang mit vier riesigen Glas- fenstern, die sie für die berühmte Kathedrale von Chartres gestaltet hat. Ihren Platz haben sie im Kapitelsaal der Kathedrale in der Chapelle St. Piat gefunden.
Aus Licht entstehe das Leben, daraus die Liebe und schließlich Frieden: So sieht die 81-jährige Hai Ja Bang ihre Kunst als Gegenpol zu Leid und Katastrophen. Als Werbung und Symbol für den Frieden. Dass sie den Auftrag erhalten habe, erfülle sie mit großer Freude, sagt die Künstlerin. Es sei wie ein Ritterschlag. Schon als Studentin in Paris sei die auch heute in Frankreich lebende Hai Ja Bang begeistert gewesen vom Licht in der Kathedrale von Chartres. Wenn sie während Pilgerreisen auf die Kirche zuging, den Turm von weitem umgeben von Weizenfeldern sah – und schließlich eintrat. Auf ein Honorar habe sie verzichtet, die Gestaltung der Fenster allein war genug Anerkennung. „Ich möchte der Welt etwas schenken”, sagt sie.
2017 hatte die für die Kathedrale zuständige Denkmal-pflegebehörde zu einem Künstlerwettbewerb aufgerufen. In einem Auswahlverfahren durch eine Jury wurden zunächst vier Künstler zur weiteren Ausarbeitung ihrer Entwürfe aufgerufen. Die letzte Auswahl erfolgte vor Ort anhand eingebauter Musterfelder und einer Präsentation des künstlerischen und technischen Konzepts. Hierbei siegte Hai Ja Bang. Die Größe ist eine echte Herausforderung
Die Chapelle St. Piat wird zukünftig einen Teil des Domschatzes beherbergen und als Ausstellungsraum fungieren. Ein Schatz sind die vier Fenster aber auch schon allein.